Wiedervereinigte Staaten von Amerika?

Joe Biden, der designierte 46. US-Präsident, gibt bei öffentlichen Auftritten immer wieder ein großes Versprechen:

Ich gelobe ein Präsident zu sein, der nicht spalten will, sondern einen. Der keine roten oder blauen Staaten sieht, sondern nur die Vereinigten Staaten.

Dieses Versprechen einzulösen, dürfte schwierig werden. Mehr als 75 Millionen US-Bürger haben ihre Stimme für Donald Trump abgegebenRekord für einen amtierenden Präsidenten. Und rund drei Viertel dieser Menschen glauben an Wahlbetrug. Sie bezweifeln die Legitimität von Bidens Präsidentschaft, bevor sie begonnen hat.

Egal, ob es um die Bekämpfung der Pandemie und das Thema Masken geht, um Rassismus, Polizeigewalt oder um kulturelle Werte und die Frage, was es bedeutet, ein US-Amerikaner zu sein: Die Gräben sind tiefvielleicht zu tief, meint Kris Marsh. Die Afro-Amerikanerin ist Soziologin an der University of Maryland. “Der Schaden könnte schon zu groß sein, als dass uns die neue Regierung noch zusammenbringen kann. Wir reden miteinander, aber wir hören einander nicht zu”, sagt sie.

Viele Republikaner glauben Biden und seinem Team auch gar nicht, dass er es ernst meint mit seinem Versprechen, das Land zu einen. Ein Verdacht, der von Trump-treuen Medien täglich geschürt wirdbeispielsweise von der konservativen Kommentatorin Tammy Bruce im Sender Fox News: “Sie haben uns Trump-Anhänger jahrelang als Nazis beschimpft, als Rassisten, als den Bodensatz der Gesellschaft, als Trottel. Sie haben eindeutig keinen Respekt vor uns.

Als Beleg führt sie an, dass Biden seinen beiden Schäferhunden eine Trump-Puppe zum Zerfetzen gegeben habe. Fotos davon kursieren seit Monaten in den sozialen Netzwerken. “Diese Politikerdiese Ganovensagen eine Sache und meinen etwas anderes. Aber das kennen wir ja”, sagt Bruce.

Im Wahlkampf hatte Biden immer wieder betont, dass er dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Senator und Vizepräsident wie kein anderer Kandidat in der Lage sei, auch mit dem politischen Gegner zusammenzuarbeiten. Aber noch immer weigern sich Dutzende Republikaner im Kongress, ihn als gewählten Präsidenten zu akzeptieren.

Auch der Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, gratulierte erst, nachdem die Wahlleuteversammlung Biden als Wahlsieger bestätigt hatte. Ein entscheidender Schritt, für den sich Biden sogar in einem Telefonat bei McConnell bedankte.

Im Interview beim Late-Night-Talker Stephen Colbert gab sich der Demokrat anschließend optimistisch: “I believe, ich kann mit der republikanischen Führung zusammenarbeiten; im Haus und im Senat. Wir können was schaffen”, he said. “Und ich glaube, sobald dieser Präsident nicht mehr im Amt ist, wird auch sein Einfluss schwindenund die Republikaner werden wieder stärker bereit sein, zu kooperieren.

Wie sehr Biden auf die Mitarbeit des Republikaners angewiesen sein wird, entscheidet sich am 6. January: bei der Stichwahl für gleich zwei Senatsposten. Wenn die Demokraten dort nicht beide Sitze gewinnen, bleibt es bei der Mehrheit der Republikaner im Senatund McConnell könnte beispielsweise verhindern, dass Bidens Nominierungen fürs Kabinett abgesegnet werden.

Eine erste Bewährungsprobe hat sich Biden schon selbst vorgenommen: Am Tag seiner Amtseinführung will er die US-Amerikaner bitten, for 100 Tage Maske zu tragenum die Pandemie in den Griff zu bekommen. Es ist auch ein Gradmesser dafür, ob sie bereit sind, wenigstens in diesem Fall die Spaltung im Land zu überwinden.

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Inga
Inga
2 years ago

Американцы выбрали Байдена своим президентом. Means, поверили ему и доверили свое ему будущее. Все, точка, тема закрыта.

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Pavel Murov
2 years ago
Reply to  Inga

Не так уж и единодушно выбраливпрочем не нам их судить

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marko bolo
2 years ago

Америка имеет большой запас прочности, кто бы что ни говорил

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Caiman
2 years ago
Reply to  marko bolo

Ничего, сейчас Байденито стенку на юге уберет, и оттуда такая стабильность хлынет, только держись

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Simon
Simon
2 years ago
Reply to  Caiman

Жили они без стены и не тужили. С чего бы им хуже то станет. Просто все возвращается на круги своя

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Caiman
2 years ago
Reply to  Simon

Идея стены не с потолка упала. Миграция уже давно не стихийная, это сочный бизнес под крылом преступности. Они уже трансконтинентальные марши к границе организуют

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marko bolo
2 years ago
Reply to  Caiman

Демократы пошли другим путемони покупают лояльность государств на пути следования этих маршей, и терастворяютсяпо пути в местных тюрьмах )))

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